Kindergedichte

Francesco Micieli

»Die Fremde als Schicksal, als Chance, sogar als allgemeines Recht zu begreifen, ist Micielis zentrales Anliegen. Auch die Sprache der Kinder ist uns zunächst eine Fremdheit. Sie zu verstehen, ist uns Erwachsenen dringlichstes Anliegen. Dass Micieli die Sprache der Kinder poetisch erschliessen kann, hat er bereits mit seinem Roman ›Ich weiss nur, dass mein Vater grosse Hände hat‹ gezeigt. Seine Kinderprosa, seine Kindergedichte sind jedoch keine Kindersprache, sondern literarisch gelungene Simulationen von Kindersprache. Die Kunst besteht in dem pointierten Setzen von Metaphern, die den Text poetisch tragen. Sie funktionieren, weil sie aus dem Denkraum des Kindes heraus geformt worden sind. ›Der Traum des Schriftstellers ist es, Sprache zu werden‹, sagt Micieli. Mit einigen seiner Texte ist er diesem Traum sehr nahe gekommen.« (Axel Helbig)

»Diese Kindergedichte handeln von Kindern – falls Gedichte überhaupt von etwas handeln können. Aber sie sind nicht nur für Kinder geschrieben. Der unkonventionelle Blick, die ständigen Perspektivwechsel und die Behutsamkeit ihrer Annäherungen an Kernfragen des Lebens machen das Besondere der lyrischen Gebilde Francesco Micielis aus. Seine Kindergedichte sind Aufmerksamkeits- und Achtsamkeitsgedichte. Oder Staungedichte. Das Staunen ist ihr wichtigstes Kennzeichen. Wer im Lauf der Zeiten das Staunen verlernt hat, kann solche Texte nicht schreiben. Lesen aber schon. Um mit ihnen das Staunen neu zu lernen. Vielleicht.« (Klaus Hübner)

Nach Mein Vater geht jeden Tag vier Mal die Treppe hinauf und hinunter ist das Francesco Micielis zweites Buch im verlag die brotsuppe.

Pressestimmen

Den Artikel von Alexander Sury aus dem BUND finden Sie hier.
Eine Besprechung von Klaus Hübner im Literarischen Monat hier.
Die Besprechung von Beat Mazenauer in Viceversa hier.
Und eine Besprechung in der Süddeutschen, ebenfalls von Klaus Hübner, hier.
In französischer Übersetzung finden sich einige der Kindergedichte in Le Courrier, hier.