Schriften I bis V – Texte für als mit zur Musik

Urs Peter Schneider

Urs Peter Schneider ist Musiker, schreibt seit sechzig Jahren immer wieder Texte, die mit dem Musikalischen in vielerlei Zusammenhängen stehen, etwa zu Konzerten, Vorträgen, eigenen und fremden Werken. Als Komponist arbeitet er mit ausgefeilten und hintergründigen Strategien, die sehr komplexe Vernetzungen von Klangmaterialien mit möglichst plastischen Resultaten verbinden. Vernetzt sind auch seine Kompositionen untereinander, und auch im vorliegenden dicken Buch bilden die Bestandteile durch merkwürdige Symmetrien und tiefsinnige Entsprechungen eine Ganzheit.

Urs Peter Schneider vereinigt hier viele Texte, die er gelegentlich selbst performt und damit ihre innermusikalische Anlage offenlegt. Solche Sprachkompositionen, oft bis ins minimste Lautgefüge klanglich und rhythmisch strukturiert, bieten den Lesenden immer wieder andere Zugänge, befreien sie frech, überraschend und sprachlich virtuos von der Last der Narration. Das kompositorische Schaffen, seit langem greifbar und in über zweitausend Aufführungen vorgestellt, wird sinnvoll ergänzt und neu beleuchtet mit Humor und Entdeckerlust, wie sie die Existenz des Autors begleiten.

»All den Wenigen. Angewandte Mathesis. Auswahl von Notaten nach undurchschaubaren Algorithmen. Bewusste stilistische Brüche. Bizarre Vereinheitlichungen. Den Zettelkästen Entnommenes. Durchkomponierte Rhythmen und vertrackte Klangfolgen. Eine Menge neuer schöner Wörter. Entlehnungen und Subtexte. Epiphanien. Freiwillige Komik. Frivolitäten nicht selten. Grammatische Entgleisungen. Humor. Keine Analysen. Konzeptuelles Schreiben. Leichtgewichtiges und streng Durchkomponiertes. Meist experimentelle Sprechtexte. Mit Bildern als riesige Satzzeichen. Nicht zurechtredigierte Peinlichkeiten. Ohne Seitenzahlen. Rotationen und Permutationen von sprachlichen Elementen. Sakrales Sprechen. Seltsam Tagebuchartiges aus sechzig Jahren. Streifzüge durch Veröffentlichtes und Unveröffentlichtes. Strukturen von Reihenfolgen nach geheimnisvollen Strategien. Texte diverser Herkunft und Bestimmung. Überall Bezüge zu Musikalischem. Unkenntlichgemachte Personen und Situationen. Wenig sogenannt Narratives. Willkommengeheissene Vielfalt. Zahllose Spiegelungen der sieben Teile untereinander. Zumutungen an Lesende.« (Ludger von Diedrichsfeld, im September 2016)

Pressestimmen

Die Rezension aus der Dissonance Nr. 138 (Juni 2017) finden Sie hier.
Und den Artikel aus MusikTexte vom Mai 2017 hier.