Das Mumienkind

Giuliana Pelli Grandini

In ihrem Buch Das Mumienkind stellt Giuliana Pelli Grandini die Schlüsselmomente von zehn therapeutischen Geschichten vor. Doch diese zehn als Einakter konzipierten Geschichten sind weit mehr als klinische Fälle: es sind poetische Märchen, Tagebuchseiten und Theaterszenen in einem. Wie Silvia Vegetti Finzi, die renommierte italienische Forscherin auf dem Gebiet der Psychoanalyse, im Vorwort schreibt, sind Giuliana Pelli Grandinis Bücher angesiedelt »zwischen Körper und Wort, Geste und Sprache, Psychomotorik und Psychoanalyse, zwischen wissenschaftlicher Methodologie und künstlerischer Kreativität«. Und gerade der Mut, die gängigen Schemen zu durchbrechen, verleiht den Texten ihre ganz spezielle Note. Denn »in solchen Zwischenbereichen geschehen die wichtigsten Dinge: Methodenlehren werden auf die Probe gestellt, Theorien neu formuliert, die Psychoanalytiker stellen sich Fragen. Und die Misserfolge in der Therapie werden zur Anregung, sich Gedanken zu machen, zu suchen, zu versuchen.«

Giuliana Pelli Grandini hat für dieses Buch 2005 den Schiller-Preis bekommen.

Begründung für die Verleihung des Schillerpreises: »... weil (die Autorin) es verstanden hat, mit ihrer subtil ausgestalteten Sprache von der Welt der verwundeten kleinen Protagonisten zu erzählen und dabei einen Therapiebericht in eine Realität aus Bildern, in eine Dichtung mit universellem Charakter zu verwandeln.«

Aus dem Italienischen übersetzt hat Gabriela Zehnder (deutsche Erstübersetzung).

Auszeichnungen

  • Schiller-Preis 2005