Louis Chevrolet

Michel Layaz

Man würde meinen, der berühmte Autorennfahrer, der begnadete Tüftler und Mechaniker habe mit der Automarke, die noch heute seinen Namen trägt, zu seinen Lebzeiten mindestens ein kleines Vermögen gemacht und sei mit mehr als einem der filmreif klassischen Modelle in der Welt herumgefahren. Weit gefehlt! 

Seinem impulsiven Temperament gehorchend hat Louis Chevrolet in einem kritischen Moment alle Rechte an dem von ihm und seinem Bruder entwickelten Chevrolet Tourenwagen an den damaligen Geldgeber abgetreten, der danach ganz allein vom wachsenden Erfolg der Marke profitierte.

Louis, der als Velomechaniker und Velorennfahrer im Burgund begann, nachdem er mit seinen Eltern aus der Schweiz dorthin gezogen war, hat mit mehr oder weniger Glück verschiedene Leben gelebt: Nach der Kindheit in der Schweiz kam die Jugend in Frankreich und danach eine abenteuerliche Zeit als Erwachsener in Amerika, wo er sich bei den ersten riskanten Autorennen als tollkühner Fahrer einen Namen machte, bevor er sich, nachdem sein Bruder auf der Rennpiste sein Leben gelassen hatte, als Auto- und Flugzeugmotorenbauer versuchte. Chevrolet, Frontisec, Fronty-Ford T – die Modelle folgten aufeinander, die Erfolge auch, die aber immer wieder eher Strohfeuern glichen. Ein stabiles, wenngleich nicht ungetrübtes Glück war Louis bloss im Schoss seiner Familie beschieden. Wer erinnert sich beim Namen Chevrolet an etwas anderes als an die Karosserie der amerikanischen Automarke? Deren Erfinder, Louis Chevrolet, hat schliesslich in ihrem Schatten gelebt  – und in allem aus dem Vollen geschöpft: in seinem Erfindungsreichtum, seinem Wagemut, aber auch seinem Pech.    

Pressestimmen

Gelesen & rezensiert hat die Weltwoche, hier.
Die Kurzrezension aus P.S., der kleinen linken Wochenpublikation für Politik und Kultur im Raum Zürich, hier.